Was bei Frauen als attraktives Attribut und Teil der natürlichen Ästhetik zu werten ist, bereitet Männern Unbehagen, wenn sie es an sich selbst beobachten: Die Rede ist von einem Busen. Das männliche Schönheitsideal lautet „gut trainiert“ anstelle von prall und rund.
Es ist nicht verwunderlich, dass das Selbstbewusstsein des Mannes leidet, sollte sich eine weiblich aussehende Brust bei ihm ausbilden. In diesem Fall spricht man von dem Krankheitsbild Gynäkomastie. Den Männerbusen können wir jedoch sehr gut mit einer Operation entfernen.
Wenn bei einem Mann Brustdrüsengewebe entsteht, das – ähnlich wie in der Pubertät des Mädchens – verschiedene Stadien durchläuft, dann spricht man von Gynäkomastie. Die einseitig oder beidseitig auftretende Brustbildung kann Beschwerden wie Bewegungseinschränkungen, Spannungsgefühle oder eine unangenehme Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen hervorrufen.
Gynäkomastie ist jedoch keine feste, einheitliche Diagnose. Es gibt verschiedene Formen, bei denen zuerst die Ursache herausgefunden werden muss, bevor eine entsprechende Behandlung stattfinden kann. Je nachdem, ob es sich um einen physiologischen (natürlichen) oder pathologischen (krankhaften) Prozess handelt – oder einen, der z. B. Übergewicht geschuldet ist (Lipomastie) – entscheiden wir, ob und wie der Männerbusen behandelt werden kann.
Grundsätzlich kann zwischen drei Formen der Gynäkomastie unterschieden werden: der physiologischen, der pathologischen und der Pseudogynäkomastie.
Physiologische Gynäkomastie
Diese Art der Gynäkomastie ist meist auf ein verändertes Gleichgewicht zwischen dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen und dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron zurückzuführen. Im Körper des Mannes ist von Natur aus nur ein bestimmter Anteil des weiblichen Hormons vorgesehen. Nimmt dieser zu, ist es möglich, dass besonders das Brustgewebe sensibel darauf reagiert.
Dieses Ungleichgewicht der Hormone entsteht aber nicht immer nur durch einen krankhaften Prozess. Innerhalb von verschiedenen Lebensabschnitten ist es meist ganz natürlich, dass ein Ungleichgewicht auftritt. Aus diesem Grund entsteht z. B. die Neugeborenengynäkomastie bei männlichen Babys. In den ersten Wochen nach der Geburt besitzen noch rund 60 Prozent der Säuglinge einen kleinen Brustansatz, der auf den Kontakt mit den weiblichen Hormonen der Mutter während der Schwangerschaft zurückzuführen ist. Dieser bildet sich in der Regel von ganz alleine zurück.
Ähnlich verhält es sich mit der Pubertätsgynäkomastie, durch die manche Jungs während der Teenager-Phase ein kleines Brustwachstum aufweisen. Auslöser ist die veränderte Balance der Sexualhormone. Im Normalfall verschwindet die Pubertätsgynäkomastie etwa bis zum 20. Lebensjahr wieder von alleine.
Eine weitere Variante ist die Altersgynäkomastie. Im Laufe der Jahre ist der Körper verschiedenen Veränderungen unterworfen. Mit der Zeit nimmt das Fettgewebe im Körper des Mannes zu, die Testosteronproduktion lässt nach. Ein im Fettgewebe vorkommendes Enzym wandelt das Testosteron zu Östrogen um – in der Folge kann sich sicht- und fühlbares Brustdrüsengewebe bilden.
Pathologische Gynäkomastie
Aber auch ein krankhafter Prozess im Körper des Mannes kann zu einem Brustwachstum führen.
Bei der sogenannten erblichen Gynäkomastie liegt ein Problem in der Produktion oder Weiterverarbeitung von Hormonen vor. So ist es möglich, dass beide Hoden kein oder nur sehr wenig Testosteron produzieren oder bestimmte Enzyme Vorstufen des männlichen Hormons nicht bilden können.
Außerdem können Fehler in der Erbsubstanz – wenn beispielsweise Abschnitte fehlen oder das weibliche X-Chromosom doppelt vorliegt – zur Bildung eines Busens führen.
Auswirkungen von Tabletten wie z. B. bestimmte Herzmedikamente, Antidepressiva, Antibiotika oder Mittel zur Verhinderung von Haarausfall können den Hormonhaushalt ebenfalls nachteilig beeinflussen, sodass eine Gynäkomastie entstehen kann. Daneben kommen Drogen, Anabolika, Alkohol und bestimmte Kosmetikprodukte als Auslöser des männlichen Brustwachstums infrage.
Pseudogynäkomastie (Lipomastie)
Bei dieser Form entsteht die Männerbrust durch eingelagertes Fettgewebe. Es wächst kein Drüsengewebe wie bei der „echten Gynäkomastie“. Die Lipomastie entsteht häufig anlagebedingt und mit zunehmenden Alter. Oft ist aber auch der individuelle Lebensstil des Mannes daran schuld: In den meisten Fällen ist die Pseudogynäkomastie auf eine übermäßige Nahrungsaufnahme bzw. eine falsche Ernährung zurückzuführen. Es können aber auch Fettgeschwulste die Ursache sein.
Sowohl bei der Gynäkomastie mit der Bildung von Brustdrüsengewebe als auch bei der Pseudogynäkomastie, bei der sich der Männerbusen hauptsächlich durch überflüssiges Fettgewebe ausbildet, handelt es sich in der Regel um gutartige Prozesse im Körper. Dennoch verspüren betroffene Männer den Wunsch, den „Busen“ wieder loszuwerden – zum einen, da ein Mann natürlicherweise nun einmal keine weiblich aussehende Brust hat, zum anderen, weil er dadurch in seinem alltäglichen Leben eingeschränkt ist. Sportliche Betätigungen sind mit dem Busen deutlich erschwert. Auch Probleme bei der Partnersuche durch Scham, sowie Hänseleien und Beleidigungen, die oft ein vermindertes Selbstbewusstsein zur Folge haben können, sind häufig ausschlaggebend für den Wunsch nach einer Operation.
Zuerst sollte abgeklärt werden, aus welchem Grund die Brust entstanden ist. Ist sie Folge eines krankhaften Prozesses, so sollte dieser behandelt werden. Ist z. B. ein Ungleichgewicht der Hormone für das Busenwachstum verantwortlich, kann die Gynäkomastie durch Arzneimittel zur Östrogenhemmung oder die direkte Zufuhr von Testosteron behandelt werden.
Ist keine pathologische Ursache gegeben oder bleibt das Brustdrüsengewebe trotz Medikamentengabe bestehen, ist die chirurgische Behandlung eine Möglichkeit für den Mann, sich wieder wohl in seinem Körper zu fühlen.
Bei der Gynäkomastie-OP erfolgt ein Schnitt am Rand der Brustwarze, damit später keine auffälligen Narben entstehen. Durch die Öffnung wird das gesamte Brustdrüsengewebe entfernt. Oft wird zusätzlich eine Fettabsaugung des umliegenden Fettgewebes durchgeführt, um die Konturen harmonisch anzupassen. Auf diese Weise wird wieder eine männliche, flach abfallende Brust erreicht.
Im Fall einer Pseudogynäkomastie saugen wir das eingelagerte Fett durch kleine Hautstiche im Bereich der Achselhöhle und der Brustwarzen ab. Damit sich das Fett gut entfernen lässt, injizieren wir vorab eine Tumeszenz-Lösung. Sie verflüssigt das Fettgewebe und sorgt dafür, dass es sich von Knochen und Muskeln löst.
An erster Stelle steht bei uns ein ausführliches Beratungsgespräch. Hierbei sehen wir uns Ihre Brust an und klären ab, ob es sich um die Einlagerung von Drüsen- oder Fettgewebe (ggf. Mischform) handelt. Weiterhin stellen wir die Motivation für die OP fest.
Wir prüfen Ihren Gesundheitszustand und Ihre Krankengeschichte und klären ab, ob es Argumente gibt, die gegen einen Eingriff sprechen. Weiterhin schildern wir Ihnen die Vorgehensweise und mögliche Risiken.
Wenn alle Fragen geklärt und Sie sich sicher sind, dass Sie den Eingriff durchführen lassen möchten, vereinbaren wir einen Termin für die Operation. Gerne können Sie Kontakt mit uns aufnehmen!
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